Buchtipp: Behavioral Corporate Finance - Ein neuer Ansatz

Die Behavioral Corporate Finance beschreibt, durch welche Mechanismen Irrationalität bei betrieblichen (Finanz-)Entscheidungen verursacht wird, wie sich diese auf betriebliche Entscheidungen auswirkt und wie in der Folge Unternehmenswert wesentlich verringert wird. Dadurch ermöglicht die Beschäftigung mit Behavioral Corporate Finance Entscheidungsträger*innen in Unternehmen, rechtzeitig gegenzusteuern, um Wertverluste aufgrund von psychologischen Fehlern zu verhindern.

 

In den letzten beiden Jahrzehnten hat sich in der Finanzwirtschaft eine neue Richtung entwickelt, die in der internationalen Forschung mit wachsender Beteiligung und zunehmendem Interesse verfolgt wird: die Verhaltensorientierte Betriebliche Finanzierung ("Behavioral Corporate Finance"). Dieser Ast der Finanzwirtschaft integriert psychologische Aspekte und irrationales Verhalten in die Betriebliche Finanzierung. Im jüngeren Ansatz untersucht man den Einfluss von Irrationalität der Manager*innen auf betriebliche Finanzentscheidungen.

 

Methodische Basis

Die methodische Basis der Behavioral Corporate Finance bildet die Verhaltensorientierte Ökonomie. Diese Konzepte zeigen, wie das Verhalten der Menschen von psychologischen Faktoren beeinflusst wird. Dabei werden unter anderem Fragen untersucht, wie:

 

  • Warum überschätzen sich viele Menschen?
  • Warum riskieren viele Menschen Kopf und Kragen, nachdem sie relativ geringe Verluste erlitten haben, und manövrieren sich so immer stärker in Probleme?
  • Warum neigen Menschen oft zu passivem Verhalten?

 

Nutzen der Beschäftigung mit Behavioral Corporate Finance - für Menschen, Unternehmen und Gesellschaft

Die Integration von Psychologie in die Betriebliche Finanzierung ermöglicht es, Phänomene, die man in der Praxis beobachten kann, besser zu verstehen. Darunter fallen z. B. Fragen, wie:

 

  • Warum brechen Entscheidungsträger*innen schlecht laufende Projekte häufig zu spät ab?
  • Warum entwickelt sich der Aktienkurs des Unternehmens in den Jahren nach Börsengängen oder Kapitalerhöhungen häufig besonders schlecht, in den Jahren nach Aktienrückkäufen aber oft sehr gut?
  • Warum versuchen Unternehmen, die von ihnen ausgeschütteten Dividenden im Zeitablauf zu glätten und jedenfalls Dividendenkürzungen zu vermeiden – notfalls sogar durch Aufnahme von Krediten?

 

Bei all diesen Fragen kann die Behavioral Corporate Finance wesentlich zur Erklärung beitragen. Insofern wird es auch ermöglicht, reale Phänomene des Wirtschaftslebens besser verstehen und die finanzwirtschaftliche Intuition verbessern zu können.

Buchtipp:

Manfred Frühwirth ist WU Alumnus und Professor am Department of Finance, Accounting and Statistics der WU. Als Gastprofessor an der Harvard University kam er erstmals verstärkt mit Themen der Behavioral Finance in Berührung. Er unterrichtete an zahlreichen Universitäten und Institutionen, z. B. an der WU Wien, an der Harvard University und an der ETH Zürich - unter anderem die Fächer Corporate Finance, Behavioral Finance und Behavioral Corporate Finance. Die von ihm verfassten Bände mit dem Titel "Behavioral Corporate Finance: Grenzen der Rationalität in der Betrieblichen Finanzierung"  sind kürzlich erschienen.

 

 

Mehr Informationen zu den beiden Bänden und dem Autor

 

Buch gebunden mit Schutzumschlag: 318 Seiten

Auflage: 1. Auflage 2021
ISBN: 9783851361148
Verlag: Österr. Bankwissenschaftliche Ges.

 

 


Buch gebunden mit Schutzumschlag:
 608 Seiten
Auflage: 1. Auflage 2021
ISBN: 9783851361155
Verlag: Österr. Bankwissenschaftliche Ges.

 

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