Unsere Stadt! Jüdisches Wien im Mittelalter

Titel: Unsere Stadt! Jüdisches Wien im Mittelalter

Datum: 19. Mai 2021, 16:30 Uhr

Art: Führung

Ort: Jüdisches Museum Wien, Judenplatz 8, 1010 Wien

 

Neue permanente Ausstellung im Museum Judenplatz ab Frühjahr 2021

 

Das Jüdische Museum Wien präsentiert ab Frühjahr 2021 eine neue Dauerausstellung im Museum Judenplatz: „Unsere Stadt! Jüdisches Wien im Mittelalter“. Somit erhält das im Jahr 2000 eröffnete Museum Judenplatz eine Ausstellung, die neuen Forschungen sowie aktuellen museologischen Standards, u.a. im Bereich der Barrierefreiheit, Rechnung trägt. Weiters wird auch ein integriertes Angebot für Familien angeboten.

 

Bedeutende jüdische Gemeinde im Mittelalter

Spuren der ersten jüdischen Gemeinde Wiens lassen sich in jene Zeit zurückverfolgen, in der Wien als Herzogstadt der Babenberger Bedeutung erlangte. Mit einer Erwähnung im Jahr 1194 ist Münzmeister Schlom der erste urkundlich belegte Jude mit Wohnsitz in Wien. Am Beginn des 13. Jahrhunderts siedelten sich Jüdinnen und Juden rund um den heutigen Judenplatz an, wo sie für rund 200 Jahre gemeinsam und in engem Austausch mit der christlichen Bevölkerung lebten. Die Wiener jüdische Gemeinde entwickelte sich zu einer der bedeutendsten im mittelalterlichen Europa, nicht zuletzt auf Grund zahlreicher einflussreicher Rabbiner wie Izchak bar Mosche, bekannt als Or Sarua. Ihr jähes Ende erfolgte auf Befehl des Herzogs Albrecht V., der die Wiener Jüdinnen und Juden in den Jahren 1420/21 berauben, vertreiben und ermorden ließ.

 

Einsatz von neuesten Forschungsergebnissen und Technologien

Neueste archäologische und architektonische Forschung sowie Technologien machen die Topographie der Judenstadt ebenso erfahrbar wie die Ausgrabung der 1421 zerstörten Synagoge. Neben dem Alltag der Jüdinnen und Juden in Wien im Mittelalter erzählt die Ausstellung auch von der Geschichte des Judenplatzes als urbanem Ort. Jahrhundertelang waren nach dem Jahr 1421 die Spuren jüdischen Lebens an diesem Platz kaum mehr im Bewusstsein der Stadt. Erst rund um den Bau des Mahnmals für die österreichischen jüdischen Opfer der Shoah wurden die Überreste der Synagoge entdeckt. Nach jahrelangen Debatten wurden diese im Jahr 2000 durch das neu eröffnete Museum Judenplatz zugänglich gemacht.

 

Das Mittelalter erfahrbar machen

Die neue permanente Ausstellung im Museum Judenplatz lässt mittels jüngster Erkenntnisse die Besucherinnen und Besucher auch am Prozess des Forschens und Ausstellens teilhaben: Die erhaltenen historischen Dokumente und Objekte verdeutlichen, welche Geschichten über das jüdische Leben im mittelalterlichen Wien erzählt werden können, manches aber vielleicht für immer verborgen bleiben wird oder nur imaginiert werden kann.

Durch den Blick auf das jüdische Wien des Mittelalters können sich Perspektiven auf heutige gesellschaftliche Zusammenhänge schärfen. Das Museum als Ort der Gegenwart macht die Vergangenheit als gleichzeitig fern und mitunter überraschend nah erfahrbar.

  

 

   
(c)JMW; Exponat der Ausstellung    (c)JMW; Exponat der Ausstellung    (c)JMW; Exponat der Ausstellung 

 

„Unsere Stadt! Jüdisches Wien im Mittelalter“

Das Museum Judenplatz (Judenplatz 8, 1010 Wien) ist von Sonntag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 14 Uhr (Winterzeit) bzw. 17 Uhr (Sommerzeit) geöffnet. Das Jüdische Museum Wien in der Dorotheergasse 11, 1010 Wien ist von Sonntag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen unter www.jmw.at oder unter info@jmw.at.

 

 

 

 

Die Durchführung der Veranstaltung unterliegt den jeweils aktuellen Covid-19 Regelungen des Museums. Sollte es hier zu Änderungen kommen, die Auswirkungen auf die Veranstaltung haben, informieren wir zeitnah per Mail.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos für alle WU Alumni.

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