Christina Schwarz

Christina Schwarz hat nach ihrem Handelswissenschaftsstudium an der WU noch einen CEMS-Master an der HEC Paris absolviert. Sie war Verwaltungsdirektorin der Privatklinik Döbling und kaufmännische Geschäftsführerin der Rudolfinerhaus Privatklinik GmbH bevor sie 2016 als Finanzdirektorin des Wien Museums begann. 

 

Sie haben anfangs neben Handelswissenschaft parallel noch Kunstgeschichte studiert. Was gab den Ausschlag, das Wirtschaftsstudium weiterzuverfolgen?

Da waren hauptsächlich meine Erfahrungen in der Berufswelt ausschlaggebend – ich habe immer neben dem Studium gejobbt – sowie der Wunsch, ins Ausland an die HEC in Paris zu gehen. Letztlich habe ich mich für das Wirtschaftsstudium entschieden, weil ich mir damit bessere Jobchancen erhoffte. Aber die Kunstgeschichte war immer meine große Leidenschaft und ich habe 30 Jahre lang davon geträumt, in leitender Position im Kunstbetrieb tätig zu sein.

 

Wie hat Sie das Studium an der WU auf ihre Karriere vorbereitet?

Das Studium liefert eine solide Basis und Werkzeuge. Aber am meisten habe ich in den (Sommer-) Jobs gelernt. Realität lernt man nicht auf der Uni, sondern im Berufsleben. Was mich immer interessiert hat, war die Mischung – das Gelernte in der Praxis umzusetzen und auszuprobieren.

 

Ihre Jobs bei Xerox und in den Privatkliniken Döbling und Rudolfinerhaus hatten alle einen Schwerpunkt auf Finanzverantwortung. Wäre im Rückblick nicht ein Studium der Betriebswirtschaftslehre statt Handelswissenschaft passender gewesen?

Ganz im Gegenteil. Abgesehen von meiner allerersten Tätigkeit bei Xerox hatte ich immer „Tausendsassa-Jobs“ mit vielfältigen Anforderungen. Da haben mir das etwas breitere Studium der Handelswissenschaft und die Fremdsprachen sehr geholfen. Bei den Privatkliniken war mein Aufgabengebiet dann noch breiter. Zum Beispiel konnte ich in den beiden Krankenhäusern Erfahrung mit dem Bauwesen sammeln und auch jetzt im Wien Museum habe ich wieder damit zu tun. Ich habe den Bereich kennen- und lieben gelernt. Das war eigentlich nie mein Plan und ist für eine Frau auch recht ungewöhnlich.

 

Wie sind Sie in den Gesundheitsbereich gekommen?

Ich war damals bereits sehr lange bei Xerox. Als ich 40 war und mein Sohn ins Gymnasium kam, habe ich beschlossen, eine neue Aufgabe zu suchen. Der Gesundheitsbereich hat mich immer interessiert. Er ist hochspannend, weil er jeden betrifft. Und man kann – zumindest im privaten Bereich – viel bewegen. Da konnte mich nur der Kulturbereich wieder weglocken. Jetzt mache ich den Job, den ich immer machen wollte.

 

War es schwierig, Mutterschaft und Karriere unter einen Hut zu bringen?

Es ist eine organisatorische Herausforderung gewesen. Ich musste bei Xerox viel reisen und alle Jobs waren sehr verantwortungsvoll. Da muss man alle Eventualitäten einplanen. Oft ging es um Minuten. Man muss sich darauf einlassen und generalstabsmäßig planen. Aber wenn man es will, geht es auch, und ich habe es nie bereut.

 

Was tun Sie, um zu entspannen?

Zum einen mache ich ganz viel Sport. Ich reise sehr gerne. Und dann ist da wieder die Kultur – vor allem klassische Musik, Theater und Oper.

Fotocredit (c) Foto Wilke