Akilnathan Logeswaran

Akilnathan Logeswaran hat Wirtschaft studiert, um die Welt zu verändern. Sein Engagement für ein vereintes Europa hat ihn nicht nur nach Davos, sondern auch auf die "Forbes"-Liste der "30 Under 30" gebracht. 

 

Sie sind politisch sehr aktiv. Warum haben Sie Wirtschaft studiert und nicht Politik?

Ich habe vor dem Studium lange nachgedacht und bin zu der Einsicht gelangt, dass es in der Politik zu wenige Menschen gibt, die sich mit Wirtschaft auskennen. Man muss die Konsequenzen von Entscheidungen beurteilen können. Ich habe aber immer die Politik im Auge gehabt und daher neben BWL auch VWL studiert.

Wie und warum sind Sie an die WU gekommen?

Ich wollte den „Master in International Management/CEMS“ machen, ein Programm, das an 31 führenden Universitäten angeboten wird. In Wien ist CEMS ein Double-Degree-Studium mit einem WU- Abschluss. Zudem haben mich andere Weiterbildungsmöglichkeiten, konkret ein Diplomlehrgang des Akademischen Forums für Außenpolitik (AFA), sowie das Engagement in NGOs (beispielsweise der Wiener Tafel) gereizt. Und schließlich gab es den pragmatischen Grund, dass hier keine Studiengebühren verlangt werden.

Sie studierten in Augsburg, in Wien und im Rahmen von CEMS in Kalkutta. Wie haben Sie die WU erlebt?

Ich hatte das Privileg, gleich auf dem neuen Campus zu studieren, den ich für großartig halte. Die technische Ausstattung ist top, wie übrigens auch das Lehrpersonal. Zudem ist die Internationalität an der WU überragend. Ein wenig gefehlt hat mir lediglich der „Campus-Spirit“ – das ist wohl der Größe geschuldet.

Hat Sie Ihr Migrationshintergrund geprägt? Wenn ja, wie?

Wer wie ich multikulturell aufwächst, ist von Haus aus weltoffen und blickt über den Tellerrand. Meine Mutter ist europäisch geprägt, mein Vater asiatisch-tamilisch. Man selbst sucht sich das Beste beider Welten heraus. Als Sohn eines Flüchtlings hat man auch einen besonderen Drive, die Chance, die einem gegeben wurde, zu nutzen – und an andere weiterzugeben.

Bleibt zwischen ehrenamtlichem Engagement und Ihrem Job als Unternehmensberater überhaupt noch Zeit für ein Privatleben?

Ja. Zum einen ist das politische und humanitäre Engagement eine private Leidenschaft. Zum anderen mache ich daneben Sport, zum Beispiel Fußball und Tennis, und treffe Freunde – nicht nur um mit ihnen über Politik zu diskutieren.

Fotocredit (c) Nina Jakesová